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Glasfaser: Nachfragebündelung verlängert

VON ANDREAS BUCHBAUER

Grevenbroich Das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ hat gestern angekündigt, dass die Nachfragebündelung bis zum 28. September verlängert wird. Für Wirtschaftsförderin Carina Lucas ist dies eine erfreuliche Nachricht. „Nach dem positiven Trend insbesondere in den vergangenen Wochen ein wichtiges Signal“, teilt sie mit. Ähnlich dürfte dies in den potenziellen Ausbaugebieten bei den in Bürgerinitiativen aktiven Grevenbroichern aufgenommen werden. Zwar läuft bei der „Deutsche Glasfaser“ noch die Auszählung, allerdings wurde bislang in keinem Ort die eigentlich zum Stichtag 29. Juni avisierte 40-Prozent-Quote erreicht.

Diese Quote hatte das Unternehmen stets als Grundlage für die Umsetzung des geplanten Netzausbau genannt. Die Begründung: 40 Prozent der Haushalte in den jeweiligen Versorgungsbereichen müssen das Glasfasernetz nutzen, damit sich der Ausbau wirtschaftlich lohne. Die „Deutsche Glasfaser“ möchte in Grevenbroich, Jüchen und Korschenbroich ein offenes Glasfasernetz für schnelles Internet bauen, das in der Basis-Version Geschwindigkeiten von mindestens 100 Megabit (Mbit/s) pro Sekunde beim Up- und Download ermöglichen soll. Es kann ein Upgrade auf 200 Mbit/s hinzugebucht werden; grundsätzlich soll das Netz für Geschwindigkeiten von 1 Gigabit pro Sekunde vorbereitet werden.

Glasfaser gilt als Technologie der Zukunft; die Telekom kann mit ihren bislang in Grevenbroich gebotenen VDSL- beziehungsweise Vectoring-Angeboten da nicht mithalten. Gerade deshalb setzen sich viele Bürger in Initiativen für die Umsetzung des Projekts der „Deutsche Glasfaser“ ein.

Mit der Verlängerung der Nachfragebündelung wird die Frist für die 40-Prozent-Quote nun verlängert. Der Kapellener Sven Sawatzki von der Initiative „Pro Glasfaser“ sieht dies positiv. „Wir sind guter Dinge, dass das Glasfasernetz am Ende gebaut werden kann“, erklärt er.

NGZ 20150711 Verlängerung

Publikation Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe Neuss-Grevenbroicher Zeitung Grevenbroich
Erscheinungstag Samstag, den 11. Juli 2015
Seite 22

Steinmetz lobt Engagement für schnelles Internet

ANTRITTSBESUCH

Gut informiert zeigte sich der neue Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, Jürgen Steinmetz, bei seinem Antrittsbesuch im Grevenbroicher Rathaus. Egal, ob es um die Ausweisung neuer Gewerbeflächen im Stadtgebiet oder die Schaffung von mehr als 1100 neuer Arbeitsplätze in den vergangenen sechs Jahren ging, stets zeigte er sich im Bilde über die Abläufe und die noch zu absolvierenden Planungsschritte. Ausdrücklich lobte der ehemalige Kreisdirektor die weit gediehenen Bemühungen um den Ausbau der Breitbandversorgung, den er für die Zukunft als unverzichtbar bei der Ansiedlung neuer Unternehmen betrachtete. Hier habe die Bürgermeisterin mit der Wirtschaftsförderung alle Chancen genutzt, sagte Jürgen Steinmetz. Zum Abschluss seines Besuches bekräftigte er das Angebot der IHK, die gute Zusammenarbeit mit der Stadt auch unter seiner Leitung fortzusetzen und weiter auszubauen.

Jürgen Steinmetz (r.) besucht die Wirtschaftsförderung der Stadt. Foto: Stadt
Jürgen Steinmetz (r.) besucht die Wirtschaftsförderung der Stadt. Foto: Stadt

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/steinmetz-lobt-engagement-fuer-schnelles-internet-aid-1.5207391

Publikation Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe Neuss-Grevenbroicher Zeitung Grevenbroich
Erscheinungstag Donnerstag, den 02. Juli 2015
Seite 17

40-Prozent-Quote für Glasfaser fraglich

Es ist weiterhin offen, ob Glehn und die umliegenden Ortschaften ein Glasfasernetz bekommen. Die Frist wurde jetzt erst einmal verlängert. Bürgermeister Dick unterstützt Aktionen zum Thema „schnelles Internet“ im Stadtgebiet.
VON ANGELA RIETDORF

Korschenbroich Zuerst die schlechte Nachricht: am Montagabend hatten sich erst 20 Prozent der zum Projektgebiet „Glehn plus“ gehörigen Haushalte für die Glasfaser und damit für ein schnelles Internet entschieden. Das ist gerade mal die Hälfte der benötigten Zusagen. Dann die gute Nachricht: die Frist wurde von Seiten der „Deutschen Glasfaser“, die bei entsprechendem Interesse die Kabel verlegen will, großzügig verlängert. Jetzt haben die Bürger von Glehn und Lüttenglehn, Steinforth-Rubbelrath, Drölsholz, Epsendorf und Scherfhausen bis nach den Sommerferien Zeit, sich zu entscheiden.

Am Montagabend saßen sie auf Einladung des Bürgermeisters zusammen im Korschenbroicher Rathaus und tauschten sich aus: die Multiplikatoren aus den betroffenen Orten, Bürgermeister Dick und Wirtschaftsförderin Stefanie Bössem. Eigentlich hätten sie frustriert sein müssen, weil das Ziel, 40 Prozent der Haushalte von den Vorzügen des schnellen Internets zu überzeugen, verfehlt wurde. Aber die Stimmung war gut, denn alle Beteiligten sehen noch gute Erfolgschancen. „Die Zahlen, die wir zur Verfügung haben, sind noch nicht aktuell“, erklärt Stefanie Bössem. „Es ist noch nicht alles ausgezählt.“ Die Wirtschaftsförderung der Stadt unterstützt das Projekt „Glehn plus“. „Die Glasfaser ist das Medium, das wir für die Zukunft brauchen“, ist Dick überzeugt. „Wir wollen verhindern, dass die Orte rund um Korschenbroich beim schnellen Internet abgehängt werden.“

In der Tat sind einige Orte nicht gerade verwöhnt, was Geschwindigkeit und Datenvolumen im Internet angeht. In Steinforth-Rubbelrath beispielsweise steht weniger als ein Megabit zur Verfügung. Schüler fahren nach Korschenbroich, um Hausaufgaben zu machen und Home-Office, das Arbeiten von zu Hause aus, ist praktisch unmöglich. Ein Glasfasernetz, das 100 Megabit im Up- und Download ermöglicht, wäre also eine echte Verbesserung. Warum gibt es dann nicht mehr Zusagen seitens der Bürger? Die Gründe sind vielfältig, meinen die Multiplikatoren, die sich für das schnelle Internet in ihrer Heimatgemeinde einsetzen. „Viele sind verunsichert, was die Technik angeht“, sagt Eric Hartmann, ein Fachinformatiker, der ein Systemhaus in Korschenbroich betreibt. „Sie brauchen im technischen Bereich individuelle Antworten.“ Er hat deshalb ein Servicepaket geschnürt, kommt zu den Interessenten nach Hause und beantwortet alle Fragen. „Ich berate unabhängig“, betont er. Er wird jetzt auch zu Sitzungen der Korschenbroicher Vereine hinzustoßen und Fragen beantworten. Überhaupt soll die Beratung der Bürger durch Bürger ausgebaut werden. Weitere Info-Veranstaltungen sind von den Multiplikatoren geplant.

Ablehnung des Glasfaserangebots kommt häufig auch von älteren Menschen, die das Internet nicht nutzen und nicht einsehen, einen höheren Preis für etwas zu zahlen, was sie nicht brauchen. „Ein schnelles Internet ist eine Investition in die Zukunft“, sagt Bürgermeister Dick. „Eine gute Anbindung ist ein Argument bei Vermietung und Verkauf und dient damit auch dem Werterhalt der Immobilie.“ Am wichtigsten und überzeugendsten sei der persönliche Kontakt, meint Kristina Biermann, Multiplikatorin aus Glehn und Gründerin einer entsprechenden Facebook-Gruppe. „Im Zweifelsfall müssen wir von Haus zu Haus gehen.“ Insgesamt gehören zum Glehn-plus“-Gebiet 3300 Haushalte. Wenn 1300 davon überzeugt werden, auf Glasfaser umzusteigen, wird das Unternehmen Deutsche Glasfaser in den Netzausbau einsteigen.

Sie wollen Freunde, Nachbarn und Vereinsvertreter vom Glasfaser-Projekt überzeugen (v.l.): Willi Keßel, Thomas Brendel, Achim Lambertz, Kristina Biermann, Heinz Josef Dick, Gerd Cattelaens, Stefanie Bössem und Eric Hartmann. Foto: Ilgner
Sie wollen Freunde, Nachbarn und Vereinsvertreter vom Glasfaser-Projekt überzeugen (v.l.): Willi Keßel, Thomas Brendel, Achim Lambertz, Kristina Biermann, Heinz Josef Dick, Gerd Cattelaens, Stefanie Bössem und Eric Hartmann. Foto: Ilgner

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/korschenbroich/40-prozent-quote-fuer-glasfaser-fraglich-aid-1.5205173

Publikation Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe Neuss-Grevenbroicher Zeitung Grevenbroich
Erscheinungstag Mittwoch, den 01. Juli 2015
Seite 20

„Deutsche Glasfaser“ erwägt die Nachfragebündelung zu verlängern

40-Prozent-Quote für das schnelle Internet bislang noch nicht erreicht.

Heute [29.06.2015] endet die Nachfragebündelung – also die Frist, in der sich mindestens 40 Prozent der Haushalte dafür aussprechen müssen, das von der „Deutsche Glasfaser“ angebotene Glasfasernetz für schnelles Internet zu nutzen. Bislang wurde diese Quote in keinem der drei Grevenbroicher Versorgungsbezirke erreicht. War es das mit dem Glasfaser-Angebot in der Schlossstadt?

Nicole Holländer Nein. Zum einen sind die bisherigen Quoten noch als vorläufig zu erachten. Die Zahlen, die wir bislang bekannt gegeben konnten, basieren auf den von uns bereits erfassten Verträgen. Aber es sind bei weitem noch nicht alle erfasst, da die Nachfrage enorm groß ist und insbesondere in den vergangenen Tagen angezogen hat. Wir haben die Teams zur Erfassung daher bereits aufgestockt. Zum anderen läuft die Frist ja noch den ganzen heutigen Tag. Da werden – das zeigt die Erfahrung aus anderen Projektgebieten – noch zahlreiche weitere Verträge hinzukommen.

Wann steht die Auswertung denn endgültig fest?

Holländer Das wird noch etwa zwei bis drei Wochen dauern. Möglicherweise gehen ja zwischendurch auch noch weitere Verträge ein. Wir sollten ja zum Beispiel auch nicht den Poststreik vergessen. Möglicherweise ist es da zu Verzögerungen bei der Auslieferung gekommen, die wir noch nicht absehen können.

Nichtsdestrotrotz zeigen die zuletzt öffentlich gemachten Zahlen der „Deutsche Glasfaser“, dass die Quote in keinem der Gebiete, die in der ersten Nachfragebündelung dabei waren, erreicht wurde. Wie geht es jetzt weiter?

Holländer Sobald wir mit der Erfassung durch sind, werden wir uns die Zahlen anschauen und eine Entscheidung treffen, ob es Sinn macht, die Nachfragebündelung zu verlängern. Insbesondere aus Gesprächen mit den Initiativen für das schnelle Internet in den einzelnen Orten wissen wir, dass viele Bürger auf das Glasfasernetz setzen und als zukunftsweisend für den Standort Grevenbroich sehen. Und: Wir haben hier im Rhein-Kreis Neuss tolle Unterstützung durch die Bürger erfahren. Das wissen wir zu schätzen – und werden es miteinbeziehen. Es gibt also durchaus Gründe, die für eine Verlängerung der Nachfragebündelung sprechen.

Gilt das auch für Jüchen und Korschenbroich, die ebenfalls zu den potenziellen Ausbaugebieten zählen?

Holländer Ja. Auch dort läuft die Erfassung weiter, auch dort werden wir noch zwei bis drei Wochen benötigen – und auch dort ist eine Verlängerung der Nachfragebündelung möglich.

In anderen Orten – zum Beispiel im Kreis Heinsberg, der als Vorbild für die Aktivitäten der „Deutsche Glasfaser“ im Rhein-Kreis Neuss gilt – gibt es eine solche Verlängerung in mehreren Orten. Wie ist Ihre Erfahrung?

Holländer Dass es sich lohnen kann, wenn man an ein Projekt glaubt – und ihm etwas Zeit gibt. So verhält es sich auch im Rhein-Kreis Neuss. Das werden wir im Gespräch mit den vielen Bürgern, die sich in Initiativen als Multiplikatoren für eine Umsetzung des Projekts stark machen, noch einmal betonen.

Sie bleiben also optimistisch, dass das Glasfasernetz kommt?

Holländer Die Entscheidung treffen letztlich die Bürger, die sich für die Nutzung des Netzes aussprechen müssen. Aber ja: Wir bleiben optimistisch.

Andreas Buchbauer führte das Gespräch.

NGZ 20150629 Ende Nachfragebündelung

Publikation Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe Neuss-Grevenbroicher Zeitung Grevenbroich
Erscheinungstag Montag, den 29. Juni 2015
Seite 17

Wirtschaftsförderung und Bürgerinitiative

Aus dem Erft-Kurier am Sonntag vom 28.06.2015:

1.) Wirtschaftsförderung

Grevenbroich. Bürger-Initiativen, Dorf- oder Bürgerschützenvereine, Ortsverbände über Parteigrenzen hinaus und viele weitere Multiplikatoren haben sich zusammengeschlossen und unterstützen in diesen Tagen alle tatkräftig das Ziel, die erforderlichen 40 Prozent pro Projektgebiet zu erreichen. „Sie verschaffen einen Technologievorsprung, den andere sich wünschen und für den wir lange gekämpft haben“, fasst Bürgermeisterin Kwasny das Angebot der „Deutschen Glasfaser“ zusammen.

Wirtschaftsförderin Carina Lucas ergänzt: „Wenn die ersten Projektgebiete erfolgreich anlaufen, werden voraussichtlich auch weitere Stadtteile und insbesondere die Gewerbe- und Industriegebiete von den Angeboten des schnellen Glasfasernetzes profitieren können.“ „Das ist wichtig, um für die Anforderungen der Zukunft gerüstet zu sein und den (Wirtschafts-)Standort Grevenbroich nachhaltig zu stärken“, ergänzt Ulrich Held von der Wirtschaftsförderung. Beide begrüßen ausdrücklich das Engagement der Bürger/innen in den Ortsteilen (siehe unten).

2.) Bürger-Initiative

Kapellen. Die Bürger-Initiative „Pro Glasfaser“ unterhält einen eigenen Beratungs- und Informationsstand beim Rewe Markt in Kapellen, der täglich – auch heute beim Trödelmarkt – von 11 bis 17 Uhr besetzt sein wird.

Von Gerhard Müller

„Anmelde-Stichtag der Nachfragebündelung zur Glasfaser ist der morgige Montag“, macht Hans Esser von der Initiative den Zeitdruck deutlich. Die Bürger-Initiative „Pro Glasfaser“ ist ein Zusammenschluss von Bürgern aus Grevenbroicher Ortsteilen, die unzufrieden mit der unterdurchschnittlichen Versorgung mit schnellem Internet sind und deshalb für den besagten Glasfaser-Ausbau kämpfen.

„Es gibt gerade die fantastische Chance auf einen superschnellen Internetanschluss. Aber: Nur wenn 40 Prozent der Haushalte jetzt einen Vertrag abschließen, wird das Netz auch gebaut“, so Esser weiter.

Fakt sei: Wer sich jetzt nicht um die ausreichende Anbindung seiner Immobilie an die neuen Medien kümmert, der steht in wenigen Jahren so da, als habe er eine Immobilie ohne Strom- oder Wasseranschluss anzubieten – fast unverkäuflich.

„Der Glasfaser-Anschluss kostet erst dann monatliche Gebühren, wenn der jetzige Vertrag ausgelaufen ist – vorher keinen Cent, auch wenn der Vertrag heute abgeschlossen wird“, macht Esser des Weiteren deutlich. Der Glasfaseranschluss könne schon benutzt werden, auch wenn der alte Vertrag noch läuft. Die Anschlussgebühr in Höhe von 750 Euro entfalle, wenn man den Vertrag jetzt abschließt.

Thema Immobilienwert:
„Nicht nur Immobilienexperten wissen, dass Internetgeschwindigkeit ein Kaufargument bei Immobilien, sowohl beim Verkauf, als auch bei der Vermietung ist es wird geschätzt, dass es hierbei zu einer Kaufpreisminderung von bis zu 30 Prozent kommen kann“, stellt der Sprecher der Bürger-Initiative klar.

Das Problem der demografischen Entwicklung sei zudem ein ländliches Phänomen und sorge für einen Verlust an Steuer und Finanzkraft. „Unser Ort muss für junge Leute attraktiv bleiben, Breitband ist dabei heute so selbstverständlich wie Strom und Wasser.“

Und weiter: „Nur die ,Deutsche Glasfaser’ bemüht sich ernsthaft um den Aufbau eines neuen Netzes, andere Anbieter setzen nach wie vor auf veraltete Technik, nämlich Kupferkabel.Das Glasfasernetz hat einen Riesenvorteil: es ist ein offenes Netz, das heißt, es steht auch anderen Marktteilnehmern, wie beispielsweise dem NEW, offen.

Hans Esser abschließend: „Glasfaser ist die Verbindung der Zukunft und allen anderen Anschlüssen meilenweit überlegen.“

Quelle: Kurier-Verlag

EK 20150628 Glasfaser 1 Wirtschaftsförderung

EK 20150628 Glasfaser 2 InitiativeQuelle: Erft-Kurier vom 28.06.2015

http://www.erft-kurier.de/grevenbroich/werben-f-252-r-glasfaser-2-b-252-rger-initiative-aid-1.5194973

 

Anbietervielfalt – VATM warnt: VDSL Vectoring kann in die Sackgasse führen

Es klingt zwar paradox, aber es hat sich herausgestellt, dass schnelle Internetzugänge mit VDSL Vectoring den Breitbandausbau insgesamt nachhaltig behindern können – und zwar dann, wenn der Vectoring-Antrag der Telekom durchgeht und die Bundesnetzagentur ein neues Monopol für die Telekom einrichtet. Der VATM fordert: Komplettversorgung mit Glasfaser.

Dazu gibt es bei teltarif.de einen Artikel:

http://www.teltarif.de/vatm-kritik-telekom-vectoring/news/60173.html

Sowohl der Artikel als auch die Kommentare dazu zeigen deutlich: Anbietervielfalt und Wettbewerb sind unabdingbar, um die Preise für den Endkunden niedrig zu halten, aber auch, um den Netzausbau und den technischen Fortschritt voranzutreiben.

Daher sollten wir in Hemmerden dafür sorgen, dass wir die restlichen Prozentpunkte erreichen und neben dem bestehenden Telekomnetz mit dem schnellen Glasfasernetz ein zweites Netz zur Auswahl haben.

 

Golem: Telekom hat Ausbau lange verzögert, Vergleich Glasfaser

Golem.de berichtet in einem Artikel über das Thema FTTH Ausbau durch die Deutsche Glasfaser und die Behinderung in machen Orten durch die Deutsche Telekom.

Es scheint eine gewisse Systematik erkennbar zu sein, dass der Vectoring-DSL-Ausbau immer erst dann erfolgt, wenn auch die Deutsche Glasfaser aktiv wird. Dass dem Kunden dann ein langsameres Produkt zum gleichen Preis als „Glasfaser“ verkauft wird, ist nicht in Ordnung – das spiegeln auch die Kommentare zum Artikel wider.

Den vollen Beitrag lesen Sie hier:

http://www.golem.de/news/deutsche-glasfaser-ftth-ausbau-praktisch-ueberall-guenstig-moeglich-1506-114845.html

In diesem Kontext ist auch dieser Artikel interessant: die Telekom stellt ihre Anschlüsse auf All-IP um. Auch hierbei läuft nicht alles reibungslos, zudem werden den Kunden falsche Geschwindigkeiten versprochen:

http://www.golem.de/news/bundesnetzagentur-viele-beschwerden-zur-all-ip-umstellung-der-telekom-1506-114856.html

Bitte verstehen Sie das nicht falsch: natürlich ist das Telekom-Angebot gegenüber bisher eine deutliche Verbesserung, aber: es ist langsamer als Glasfaser, nicht so zukunftsfähig und für die gebotene Leistung im Vergleich zu teuer. Ausführlicher haben wir das in einem eigenen Artikel beschrieben. Appell an die Telekom daher: lasst die Deutsche Glasfaser bei uns ausbauen, einigt Euch auf Großhandelstarife und bietet das Netz auch Euren Kunden an. Und startet in anderen Gebieten gleich mit FTTH.

 

 

Glasfaser-Frist: 40-Prozent-Quote noch fern

Bis Montag läuft die Nachfragebündelung der „Deutsche Glasfaser“. Noch hakt es bei der Nachfrage.

Grevenbroich (abu) Das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ muss vermutlich mit seiner Nachfragebündelung in die Verlängerung gehen, um die angestrebte 40-Prozent-Quote in den drei Grevenbroicher Versorgungsbezirken zu erreichen. Zwar hatte Nicole Holländer aus der Marketing-Abteilung des Unternehmens erst kürzlich darauf hingewiesen, dass sie mit vielen kurzfristigen Abschlüssen vor Ablauf der Frist rechne. Doch die rückt immer näher. Eigentlich ist der Stichtag für Montag, 29. Juni, vorgesehen. Aber die 40 Prozent sind nach wie vor nur mit dem Fernglas zu sehen: In Hemmerden, das im Vorfeld wegen der hohen Bürgerbeteiligung als Muster-Beispiel galt, waren – Stand gestern – erst 19 Prozent erreicht. In Kapellen, Neubrück, Mühlrath und Münchrath sind es bislang 15 Prozent, in Neukirchen und Hülchrath 14 Prozent. Die „Deutsche Glasfaser“ plant den sukzessiven Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes für schnelles Internet in Grevenbroich, Jüchen und Korschenbroich. Laut Unternehmen soll das Glasfasernetz mindestens 100 Megabit (Mbit/s) pro Sekunde beim Up- und Download ermöglichen. Der Rhein-Kreis Neuss besitzt für die „Deutsche Glasfaser“ auch strategische Bedeutung für den weiteren Netzausbau. Weitere Orte könnten demnach folgen. Allerdings müssen 40 Prozent der Bürger in den jeweiligen Versorgungsbereichen das Glasfasernetz nutzen, damit sich der Ausbau wirtschaftlich lohnt.

Das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ setzt beim Netzausbau auf das sogenannte „Fiber To The Home“-Prinzip (FTTH). Dabei wird ein Glasfaserkabel bis in die Häuser der beteiligten Haushalte verlegt. Vorbild für den Ausbau ist der Kreis Heinsberg, wo das Unternehmen bereits rund 50 000 Anschlüsse verlegt hat.

NGZ 20150624 40 noch fern

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/glasfaser-frist-40-prozent-quote-noch-fern-aid-1.5188699

Publikation Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe Neuss-Grevenbroicher Zeitung Grevenbroich
Erscheinungstag Mittwoch, den 24. Juni 2015
Seite 20

Kleine Orte erfüllen bereits Glasfaser-Quote

In sechs Orten ist der Netzausbau später geplant, doch sie erreichen die 40-Prozent-Quote – anders als größere Orte, die zuerst ans Netz sollen.
VON DANIELA BUSCHKAMP

Jüchen Sechs kleine Orte in Jüchen preschen vor, wollen schnelles Internet: Obwohl die „Deutsche Glasfaser“ erst im September in Neuenhoven, Schlich, Wallrath, Rath, Wey und Hoppers die Nachfragebündelung starten wollte, haben fünf dieser Orte bereits jetzt die Quote von 40 Prozent erreicht. 200 Unterschriften überreichten Multiplikatoren wie Andreas Daners von der Dorfgemeinschaft Neuenhoven gestern im Rathaus. „Wir sind von Tür zu Tür gegangen, haben für das Angebot geworben“, sagt Daners (57). Besonders für kleine Orte sei ein schneller Internetanschluss unverzichtbar. „Gewerbetreibende brauchen das. Sie würden sonst wegziehen“, so seine Einschätzung.

Auch Luzie Fehrenbacher (58) von der Jüchener Ortsgruppe des „Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland“ freut sich über die positive Resonanz: „In Schlich haben 72 Prozent der Haushalte unterschrieben. Vielleicht werden ja jetzt die kleinen Orte – wie ursprünglich geplant – zuerst angeschlossen.“ Der Wallrather Helmut Wittig vom Arbeitskreis „Schnelles Internet“ unterstreicht: „Hier muss dringend etwas passieren. Schnelles Internet ist ein wichtiger Standortvorteil.“ Auch für Bürgermeister Harald Zillikens ist der Netzanschluss via Glasfaser alternativlos: „Sonst wird in den nächsten 20, 25 Jahren kein anderer Anbieter diese Möglichkeiten bieten.“

Noch weit von 40 Prozent entfernt – so sieht die Quote der „Deutschen Glasfaser“ für die Bereiche von Jüchen aus, in denen die Nachfragebündelung bereits läuft. „Wir spüren den Poststreik“, sagt Nicole Holländer vom Marketingbereich des Unternehmens. Viele Verträge seien bereits unterwegs, hätten aber noch nicht erfasst werden können. Noch bis zum 29. Juni läuft in der Gemeinde Jüchen – wie in den Nachbarstädten Grevenbroich und Korschenbroich – die Nachfragebündelung für drei Bereiche. Innerhalb dieses Zeitraumes können sich die Anwohner für den direkten Anschluss an das Internet via Glasfaser entscheiden. Treffen 40 Prozent diese Wahl, wird das Unternehmen investieren und das Netz ausbauen.

Aktuell ist Bedburdyck mit 20 Prozent der Spitzenreiter, in dem übrigenteilen der Gemeinde Jüchen gefolgt von Hochneukirch, Otzenrath und Hackhausen mit 13 Prozent sowie von Jüchen, Kelzenberg und Schaan mit elf Prozent. „Seit der vergangenen Woche sehen wir einen deutlich positiven Trend“, erklärt Nicole Holländer.

Dass die Frist in nur sechs Tagen abläuft, „das macht mir noch keine Bauschmerzen“, so Holländer. Zudem bestehe noch die Möglichkeit, die Nachfragebündelung länger laufen zu lassen. Jetzt setzt das Unternehmen nochmals auf geballtes Marketing: So werden am Samstag und am Sonntag die Infopunkte in Jüchen zusätzlich geöffnet sein. Die zweite Runde der Bürgerversammlungen hat in der Gemeinde bereits stattgefunden, wenn auch mit geringer Beteiligung. Auch das widerspricht Holländers Erfahrungen nicht: „Beim zweiten Mal kommen oft nur wenige Leute mit speziellen Fragen.“

NGZ 20160623 Kleine Orte erfüllen bereits Glasfaser-Quote

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/juechen/kleine-orte-erfuellen-bereits-glasfaser-quote-aid-1.5185794

Publikation Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe Neuss-Grevenbroicher Zeitung Grevenbroich
Erscheinungstag Dienstag, den 23. Juni 2015
Seite 20

Glasfaser ? Brauch ich nicht.

Wir haben die Chance auf ein Glasfasernetz – und nutzen sie hoffentlich. Wissen Sie, dass andere Dörfer uns um diese Chance beneiden ?

Plakate der Bürgerinitiative Pro Glasfaser in Kapellen
Plakate der Bürgerinitiative Pro Glasfaser in Kapellen

 

Wir sind der Ansicht, dass Sie einen Glasfaseranschluss definitiv benötigen. Es mag Einzelfälle geben, in denen tatsächlich keinerlei Bedarf besteht – aber wenn Sie diesen Text lesen, haben Sie einen Computer und einen Internetanschluss und gehören sicherlich nicht zu diesen Ausnahmen.

Der Anschluss kostet mit EUR 34,95 pro Monat in etwa das Gleiche wie ein ISDN-/DSL-Anschluss der Telekom und auch das Gleiche wie einer der (langsameren) VDSL-Anschlüsse, die die Telekom evtl. zukünftig anbietet. Ein Preisargument gibt es also nicht wirklich.

Vor 10 Jahren hat niemand ein Smartphone in der Hand gehabt, niemand den Bedarf gesehen, unterwegs seine eMails zu lesen – oder gar Videos zu schauen. Es gab noch Videotheken, in denen man Videokassetten (!) und DVDs ausleihen konnte.

Heute ist ein Smartphone selbstverständlich, Videos werden nicht mehr als DVD ausgeliehen, sondern (zumindest in den Städten mit schneller Netzversorgung) aus dem Internet geladen: Amazon Prime Instant Video, Maxdome, Netflix und andere bieten diese Dienste an. Facebook, Flickr, Instagram, Youtube, Skype mit Videotelefonie: alles Dienste, die sehr datenintensiv sind und mit denen vor 10 Jahren in dieser Intensität noch niemand gerechnet hat. Homeoffice ist eine Möglichkeit, Fahrtzeiten einzusparen und Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bekommen – das geht in der Regel aber nur mit vernünftiger Internetanbindung. Babyfon, Überwachungskamera, Seniorennotruf, Alarmanlagen bieten schon heute sinnvolle Anwendungen und neue Nutzungsmöglichkeiten und setzen ebenfalls eine stabile Internetverbindung voraus.

Bitte projezieren Sie diese Bedarfssteigerung auf die nächsten 10 Jahre: es ist sicher, dass Sie schon in wenigen Jahren deutlich mehr Bandbreite benötigen, als Ihr heutiger Anschluss zur Verfügung stellt.

Viele haben diesen Bedarf gesehen und sind froh, dass nun die Chance auf einen schnellen Anschluss besteht. Selbst wenn Sie für sich persönlich keinen entscheidenden Vorteil sehen: es gibt auch keinen elementaren Nachteil, in der Regel nicht einmal beim Preis. Unterstützen Sie daher den Glasfaser-Netzausbau, von dem der ganze Ort Hemmerden profitiert – und Sie persönlich sicherlich auch, das werden Sie sehen, wenn Sie den Anschluss einmal haben, aber auch, wenn Sie z.B. Ihr Haus verkaufen oder eine Wohnung vermieten wollen. Und wenn Sie das gar nicht technisch abschätzen können: bitte lassen Sie sich fachkundig beraten. Es ist keine Raketentechnik, sondern wird schon in wenigen Jahren schlicht als Grundausstattung eines Hauses vorausgesetzt werden – nur fragt uns dann keiner mehr, wenn wir uns 2015 dagegen entschieden haben.

Wenn Sie Ihre Grundgebühr für die Mindestlaufzeit von 2 Jahren statt an den bisherigen Anbieter an die Deutsche Glasfaser zahlen, dann haben Sie schon mal einen Glasfaseranschluss im Haus und können später ohne Baukosten bei Bedarf wechseln. Wenn Sie nach 2 Jahren Glasfaser feststellen, dass Sie den Anschluss wirklich nicht benötigen UND es einen günstigeren Anbieter gibt, dessen Leistung Ihnen ausreicht, steht es Ihnen frei, wieder zurück zum Kupferkabel zu wechseln.

Diese Chance sollten Sie jetzt nutzen !