Vectoring-Verfahren für den Grevenbroicher Norden

Grevenbroich. Bürgermeisterin Ursula Kwasny, der Fachdienst Tiefbau und die Wirtschaftsförderung Grevenbroich freuen sich, mitteilen zu können, dass die Telekom aktuell für den Grevenbroicher Norden – entgegen der bisherigen Planungen – auch Ausbauarbeiten im Rahmen des Vectoring-Verfahrens angekündigt hat. In regelmäßigen Gesprächen wurden auch die Gebiete in Kapellen städtischerseits immer wieder thematisiert. Im Ausbaugebiet eingeschlossen sind laut Aussagen des Unternehmens Teile von Kapellen, Hemmerden und auch Münchrath sowie Mühlrath. Start soll im ersten Quartal 2015 sein.

Erft-Kurier Vectoring 20141210Quelle: Erft-Kurier vom 10.12.2014

Telekom plant weitere Investition ins Netz

Die Wirtschaftsförderung teilte gestern mit, dass die Telekom den Breitbandausbau für schnelles Internet auch im Norden der Stadt vorantreibt. Bereits im ersten Quartal 2015 soll mit den Tiefbaumaßnahmen begonnen werden.

VON ANDREAS BUCHBAUER

Grevenbroich Die Telekom plant offenbar, den Breitbandausbau für schnelles Internet in Grevenbroich deutlich auszuweiten. Bislang erfolgt er im gesamten Vorwahlgebiet 02181. Wirtschaftsförderin Carina Lucas teilte gestern mit, die Telekom werde nun auch weitere Stadtteile in den Ausbauplan aufnehmen. „Der Grevenbroicher Norden wird damit ebenfalls vom sogenannten Vectoring-Verfahren profitieren – wenn auch leider wohl nicht ganz flächendeckend“, sagte sie. Im Ausbaugebiet eingeschlossen seien laut Aussagen des Unternehmens Teile von Kapellen und Hemmerden sowie Münchrath und Mühlrath. Der Start der Tiefbaumaßnahmen solle bereits im ersten Quartal des kommenden Jahres erfolgen.

Im Sommer hatte die Telekom mit den Ausbauarbeiten im Vorwahlgebiet 02181, zu dem auch Teile von Jüchen gehören, begonnen. Startschuss war „Am Schwanenhof“ in Allrath. Insgesamt war für die Ausbauphase geplant, rund 50 Kilometer Glasfaserkabel zu verlegen. Zudem sahen die Pläne der Telekom vor, 126 neue Multifunktionsgehäuse aufzustellen oder sie mit neuester Technik zu erweitern. Die Multifunktionsgehäuse werden von der Telekom an das Glasfasernetz angeschlossen, die Daten werden dann in den Multifunktionsgehäusen auf das bestehende Kupferkabel übertragen, das in die Wohnung des jeweiligen Anschlussinhabers führt. Dies nennt man „Fibre To The Curb“-Prinzip (FTTC).

Durch die VDSL-Erweiterung („Vectoring“) werden die Übertragungsraten laut Telekom deutlich gesteigert. „Auf dieses Prinzip setzt das Unternehmen jetzt auch im zweiten Schritt der Erweiterung“, sagt Lucas. Für die erste Ausbauphase war ein Investitionsvolumen von drei bis vier Millionen Euro eingeplant. Nun kommt wohl noch etwas obendrauf. Von der Telekom gab es gestern keine Auskunft zu Details der weiteren Pläne.

Spannend wird, wie sich das angekündigte weitere Engagement der Telekom auf die Pläne des Unternehmens „Deutsche Glasfaser“ auswirkt. Dieses hatte im Frühjahr bei Bürger-Informationsveranstaltungen angekündigt, zunächst in Hemmerden ein flächendeckendes Glasfasernetz anbieten zu wollen – und dieses dann sukzessive auszuweiten. Das Glasfasernetz wäre mit angekündigten Übertragungsraten von mindestens 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) beim Up- und Download zwar leistungsfähiger als das Angebot der Telekom. Dieses verspricht bis zu 100 MBit/s beim Down- und 40 MBit/s beim Upload. Allerdings hinkt die „Deutsche Glasfaser“ im Zeitplan hinterher und musste den Start der Nachfragebündelung – gemeint sind die Marketingmaßnahmen – zuletzt auf Anfang 2015 vertagen. Und die mit dem Vectoring-Verfahren der Telekom angebotenen Übertragungsraten gelten nach durchaus gängiger Experten-Meinung für eine herkömmliche Internetnutzung zu Hause inklusive der Inanspruchnahme von Streaming-Angeboten wie zum Beispiel Online-Videotheken als ausreichend.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Telekom und „Deutsche Glasfaser“ auf dem Spielfeld „Netzausbau“ in der Region so direkt begegnen. Im Kreis Heinsberg ist die „Deutsche Glasfaser“ bereits sehr aktiv, die Telekom hielt sich lange zurück. In Wegberg allerdings änderte sich dies. Dort investierte der ehemalige Staatskonzern in den Ausbau seines VDSL-Netzes und sicherte sich einen wichtigen Marktvorteil. Denn für die „Deutsche Glasfaser“ ist der Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes nur interessant, wenn mindestens 40 Prozent der Haushalte im Ausbaugebiet dieses Netz auch nutzen. Das hatte Marco Westenberg als NRW-Verantwortlicher des Unternehmens gleich mehrfach erklärt.

Wo die Telekom allerdings Kunden adäquat versorgt, wird es für die „Deutsche Glasfaser“ schwieriger, die 40-Prozent-Quote zu erreichen. Für die Bürger aber heißt es: Konkurrenz belebt das Geschäft.

NGZ 20141209 Telekom plant weitere Investition ins Netz

siehe dazu auch http://www.rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/telekom-plant-weitere-investition-ins-netz-aid-1.4726486

Publikation Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe Neuss-Grevenbroicher Zeitung Grevenbroich
Erscheinungstag Dienstag, den 09. Dezember 2014
Seite 18