40-Prozent-Quote für das schnelle Internet bislang noch nicht erreicht.
Heute [29.06.2015] endet die Nachfragebündelung – also die Frist, in der sich mindestens 40 Prozent der Haushalte dafür aussprechen müssen, das von der „Deutsche Glasfaser“ angebotene Glasfasernetz für schnelles Internet zu nutzen. Bislang wurde diese Quote in keinem der drei Grevenbroicher Versorgungsbezirke erreicht. War es das mit dem Glasfaser-Angebot in der Schlossstadt?
Nicole Holländer Nein. Zum einen sind die bisherigen Quoten noch als vorläufig zu erachten. Die Zahlen, die wir bislang bekannt gegeben konnten, basieren auf den von uns bereits erfassten Verträgen. Aber es sind bei weitem noch nicht alle erfasst, da die Nachfrage enorm groß ist und insbesondere in den vergangenen Tagen angezogen hat. Wir haben die Teams zur Erfassung daher bereits aufgestockt. Zum anderen läuft die Frist ja noch den ganzen heutigen Tag. Da werden – das zeigt die Erfahrung aus anderen Projektgebieten – noch zahlreiche weitere Verträge hinzukommen.
Wann steht die Auswertung denn endgültig fest?
Holländer Das wird noch etwa zwei bis drei Wochen dauern. Möglicherweise gehen ja zwischendurch auch noch weitere Verträge ein. Wir sollten ja zum Beispiel auch nicht den Poststreik vergessen. Möglicherweise ist es da zu Verzögerungen bei der Auslieferung gekommen, die wir noch nicht absehen können.
Nichtsdestrotrotz zeigen die zuletzt öffentlich gemachten Zahlen der „Deutsche Glasfaser“, dass die Quote in keinem der Gebiete, die in der ersten Nachfragebündelung dabei waren, erreicht wurde. Wie geht es jetzt weiter?
Holländer Sobald wir mit der Erfassung durch sind, werden wir uns die Zahlen anschauen und eine Entscheidung treffen, ob es Sinn macht, die Nachfragebündelung zu verlängern. Insbesondere aus Gesprächen mit den Initiativen für das schnelle Internet in den einzelnen Orten wissen wir, dass viele Bürger auf das Glasfasernetz setzen und als zukunftsweisend für den Standort Grevenbroich sehen. Und: Wir haben hier im Rhein-Kreis Neuss tolle Unterstützung durch die Bürger erfahren. Das wissen wir zu schätzen – und werden es miteinbeziehen. Es gibt also durchaus Gründe, die für eine Verlängerung der Nachfragebündelung sprechen.
Gilt das auch für Jüchen und Korschenbroich, die ebenfalls zu den potenziellen Ausbaugebieten zählen?
Holländer Ja. Auch dort läuft die Erfassung weiter, auch dort werden wir noch zwei bis drei Wochen benötigen – und auch dort ist eine Verlängerung der Nachfragebündelung möglich.
In anderen Orten – zum Beispiel im Kreis Heinsberg, der als Vorbild für die Aktivitäten der „Deutsche Glasfaser“ im Rhein-Kreis Neuss gilt – gibt es eine solche Verlängerung in mehreren Orten. Wie ist Ihre Erfahrung?
Holländer Dass es sich lohnen kann, wenn man an ein Projekt glaubt – und ihm etwas Zeit gibt. So verhält es sich auch im Rhein-Kreis Neuss. Das werden wir im Gespräch mit den vielen Bürgern, die sich in Initiativen als Multiplikatoren für eine Umsetzung des Projekts stark machen, noch einmal betonen.
Sie bleiben also optimistisch, dass das Glasfasernetz kommt?
Holländer Die Entscheidung treffen letztlich die Bürger, die sich für die Nutzung des Netzes aussprechen müssen. Aber ja: Wir bleiben optimistisch.
Andreas Buchbauer führte das Gespräch.
Publikation | Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH |
Lokalausgabe | Neuss-Grevenbroicher Zeitung Grevenbroich |
Erscheinungstag | Montag, den 29. Juni 2015 |
Seite | 17 |