Grevenbroich (abu) Das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ plant in Grevenbroich, Jüchen und Korschenbroich den Ausbau eines flächendeckenden Glasfaser-Netzes für schnelles Internet – und nimmt strategisch schon jetzt bereits weitere Ausbaugebiete ins Visier. Dafür hat die niederländische Reggeborgh-Gruppe, bislang Mehrheitseigner der „Deutsche Glasfaser Holding GmbH“, nun den international tätigen Investor KKR ins Boot geholt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt unterzeichnet. Insgesamt sollen rund 450 Millionen Euro an langfristigem Kapital für den digitalen Infrastrukturausbau in Deutschland zur Verfügung gestellt werden. Das erklärten Reggeborgh und KKR gestern in einer entsprechenden Mitteilung.
Die „Deutsche Glasfaser“ hat sich auf den flächendeckenden Ausbau eines leistungsfähigen Glasfasernetzes für schnelles Internet spezialisiert. Der Fokus liegt dabei auf dem ländlichen Raum. Laut eigenen Angaben hat das Unternehmen bereits 100 000 Haushalte und Firmen in Deutschland an das Netz angeschlossen. KKR gibt an, seit 1999 mehr a ls 4 ,7 Milliarden US-Dollar (4,34 Milliarden Euro) in 15 deutsche Unternehmen investiert zu haben. Die „Deutsche Glasfaser“ ist unter anderem im Kreis Heinsberg aktiv. Dieser dient als Modell für die Ausbauaktivitäten in Grevenbroich, Jüchen und Korschenbroich. Damit das Unternehmen sein Netz baut, müssen jedoch 40 Prozent der Haushalte in den Ausbaugebieten das Angebot nutzen. In Grevenbroich liegen die Quoten laut der letzten bekanntgegebenen Zählung (Stand: 17. Juli) in Hemmerden bei 29 Prozent, in Kapellen, Neubrück, Mühlrath und Münchrath sowie in Neukirchen und Hülchrath bei jeweils 20 Prozent. Die Nachfragebündelung, bei der die Verträge fürs Glasfaser-Netz erfasst werden, wurde kürzlich vom Unternehmen bis zum 28. September verlängert.
Publikation | Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH |
Lokalausgabe | Neuss-Grevenbroicher Zeitung Grevenbroich |
Erscheinungstag | Dienstag, den 21. Juli 2015 |
Seite | 15 |
Der Spiegel widmet der Kooperation ebenfalls einen Artikel.
Der Einstieg des Finanzinvestors KKR ist aus unserer Sicht positiv zu bewerten. KKR hat zwar die Mehrheit übernommen zu haben, aber die DG GmbH ist dennoch ein deutsches Unternehmen und zahlt in Deutschland seine Steuern. Mit der neuen Finanzkraft steht mehr Budget für alle Bereiche (Netzausbau, techn. Support, Kundenservice etc.) zur Verfügung.
Jedenfalls scheint sich KKR bei der Due Diligence davon überzeugt zu haben, dass das Geschäftsmodell ein sehr gutes ist und mißt der DG entsprechende Erfolgschancen zu – sonst hätte man sich nicht beteiligt.