Die „Deutsche Glasfaser“ hat die Probleme mit dem Hauptnetzstrang, der schnelles Internet via Glasfaser in den Kreis bringen soll, geklärt.
VON ANDREAS BUCHBAUER
Grevenbroich Das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ hat offenbar alle Probleme zum Ausbau des Hauptnetzstrangs für schnelles Internet via Glasfaserkabel geklärt. Das erklärt Nicole Holländer aus der Marketing-Abteilung des Unternehmens auf NGZ-Anfrage. „In Rath-Anhoven laufen seit dieser Woche wieder die Tiefbauarbeiten zum Netzausbau“, sagt sie. „Über diese Wegstrecke wird der Rhein-Kreis an das Glasfasernetz angebunden.“ Mit der Wirtschaftsförderung in Grevenbroich werden nun Gespräche über letzte Details zum Netzausbau nach Hemmerden geklärt. Nach den Osterferien sollen die Pläne vorgestellt werden.
Die „Deutsche Glasfaser“ plant den sukzessiven Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes für schnelles Internet in Grevenbroich, Korschenbroich und Jüchen. Hemmerden soll als erster Ort im Rhein-Kreis Neuss an das Netz angeschlossen werden. Laut Unternehmen soll das Glasfasernetz mindestens 100 Megabit (Mbit/s) pro Sekunde beim Up- und Download ermöglichen. Der Rhein-Kreis Neuss besitzt für die „Deutsche Glasfaser“ auch strategische Bedeutung für den weiteren Netzausbau. Weitere Orte könnten demnach folgen.
Allerdings hatte die „Deutsche Glasfaser“ den Projektstart bislang immer wieder verschieben müssen. Zuletzt deshalb, weil es im Kreis Heinsberg, wo das Unternehmen bereits sehr aktiv ist, Probleme mit der über Rath-Anhoven verlaufenden sogenannten „Backbone“-Anbindung in den Rhein-Kreis Neuss gab. So wird der Hauptstrang für das Glasfasernetz bezeichnet.
Hintergrund für die Probleme war eine Entscheidung des Stadtrates in Wegberg. Rath-Anhoven ist ein Stadtteil von Wegberg. Der Rat hatte am 23. September 2014 gegen die Unterzeichnung des sogenannten Gestattungsvertrags gestimmt, auf dessen Grundlage die „Deutsche Glasfaser“ den Ausbau des modernen Breitbandnetzes dort umsetzen wollte. Das torpedierte auch die Pläne des Unternehmens für den Rhein-Kreis Neuss, weil die „Backbone“-Anbindung damit blockiert war.
In den vergangenen Monaten wurden jedoch intensive Verhandlungen zwischen „Deutsche Glasfaser“ und der Stadt Wegberg geführt, um den Ausbau doch noch vorantreiben zu können. Mit Erfolg: Am 2. Februar wurde dem Unternehmen laut Wegbergs Bürgermeister Michael Stock die Genehmigung für die erforderlichen Arbeiten in Rath-Anhoven erteilt. In dieser Woche haben sie begonnen.
Carina Lucas von der Wirtschaftsförderung in Grevenbroich hofft nun, dass es in der Schlossstadt bald mit dem Projekt weitergeht. „Wir sind froh, dass diese Fragen jetzt geklärt sind“, sagte sie.
Unabhängig davon intensiviert jedoch auch die Telekom ihren Netzausbau. Sie hat angekündigt, ihr VDSL-Netz nach dem Vorwahlbereich 02181 nun auch in großen Teilen des Vorwahlbereichs 02182 auszubauen. Dieses Netz soll Übertragungsraten bis zu 100 Mbit/s beim Down- und 40 Mbit/s beim Upload ermöglichen.
Publikation | Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH |
Lokalausgabe | Neuss-Grevenbroicher Zeitung Grevenbroich |
Erscheinungstag | Freitag, den 27. Februar 2015 |
Seite | 19 |